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Das Ilio-tibiale Bandsyndrom (auch als Läuferknie bekannt) ist eine häufige Verletzung bei Läufern. Darüber hinaus kann es auch bei anderen Sportarten auftreten (z. B. beim Radfahren und Gewichtheben).

Definition

Ilio-tibiales Bandsyndrom (ITBS) oder Tractussyndrom ist eine der Hauptursachen für seitliche Knieschmerzen bei Läufern. Der Tractus iliotibialis ist eine Verdickung des Gewebes an der Außenseite des Oberschenkels. Dieses Band verläuft von der Außenseite des Beckens über die Hüfte und das Knie und setzt knapp unterhalb des Knies an. Der Tractus iliotibialis ist wichtig für die Stabilisierung des Kniegelenks beim Laufen. Dabei bewegt sich das Band von der Rückseite des Oberschenkelknochens (Femur) nach vorne und reibt am seitlichen Tuberkel des Oberschenkelknochens. Diese ständige Reibung kann dazu führen, dass sich das Band entzündet und die Symptome auftreten.

Symptome

Die Symptome des Läuferknies reichen von einem stechenden Schmerz knapp oberhalb des Kniegelenks (an der Außenseite des Knies auf der gesamten Länge des Bandes) bis zu einer Schwellung an der Stelle, an der das Band am Oberschenkelknochen reibt. Die Schmerzen treten oft nicht sofort zu Beginn der Belastung auf, sondern erst nach einiger Zeit und nehmen im Laufe der Zeit immer mehr zu. Die Schmerzen treten vor allem dann auf, wenn der Fuß den Boden berührt. Nach der Belastung kann der Schmerz anhalten. Der Schmerz kann auch unterhalb des Knies an der Stelle auftreten, an der der Tractus iliotibialis am Schienbein ansetzt.

Außerdem kann ein iliotibiales Bandsyndrom an der Stelle auftreten, an der das Band an der Hüfte ansetzt. Diese Form ist jedoch selten eine Folge einer Sportverletzung. Sie tritt häufiger in der Schwangerschaft auf, da hier eine allgemeine Schwächung des Bindegewebes zu beobachten ist. Darüber hinaus trägt das erhöhte Gewicht zu einem erhöhten Druck auf den Iliotibialtrakt bei. Darüber hinaus wird diese Form auch häufig bei älteren Patienten beobachtet.

Ursachen

Das iliotibiale Bandsyndrom kann durch bestimmte Trainingsgewohnheiten, anatomische Anomalien oder eine Schwäche bestimmter Muskelgruppen verursacht werden:

Behandlung

Symptomatisch werden Kühlung mit Kältekissen, Abreibungen mit Eiswürfeln oder Eis-Lolly, Schonung und falls erforderlich entzündungshemmende, beziehungsweise schmerzstillende Medikamente eingesetzt.

Die Dysbalancen der Muskulatur müssen durch auftrainieren der schwachen Muskelanteile ausgeglichen und verkürzte Strukturen müssen intensiv und konsequent über längere Zeit gedehnt werden.

In den letzten Jahren hat Faszientraining große Bedeutung gewonnen. Inzwischen gibt es hervorragende Literatur und Anleitungen.

Oft ist es sinnvoll das Trainingsprogramm zu überprüfen und beispielsweise Laufeinheiten durch Radfahren, Schwimmen oder Krafttraining zu ersetzen. Häufig muß das Lauftraining reduziert oder kurzfristig ganz vermieden werden. Unterstützend kann der Einsatz von Bandagen oder Kinesio-Taping hilfreich sein.

Es kann sehr hilfreich sein, den Laufstil von einem Experten überprüfen zu lassen. Dies kann mittels einer videounterstützten Laufanalyse erfolgen. Falsche Fußbelastungen und Abrollung können so festgstellt und durch Schuhwechsel oder einsetzen von Sporteinlagen und Sohlenänderungen ausgeglichen werden.